Meine Route vom Pembrokeshire Coast Path
6. Wandertag
Von Angle nach Pembroke
20 km 267 hm
An diesem Morgen wechselte ich erneut die Unterkunft. Dieses Mal nahm ich den Bus und fuhr nur 10 Minuten von Pembroke Dock direkt nach Pembroke.
Meine heutige Unterkunft, das Old Kings Arms hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und kann ich nur empfehlen!
Das Hotelinnere gleicht eher einem Museum und ist voller Gemälde. Alles wirkt wie aus einer anderen Zeit und ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Die mächtigen Krieger aus Holz im Eingangsbereich haben mich sehr beeindruckt und sind mir bis heute im Gedächtnis geblieben.
Die Frühstücksoptionen waren außerordentlich vielseitig und der Raum war in einem besonders rustikalen Stil eingerichtet. Der Koch persönlich in typischer Schürze und mit Chefkochmütze gekleidet, fragt nach deinen Wünschen und bringt es an deinen Platz.
Das Beste: Es sind nur ein paar Gehminuten vom Pembroke Castle und mitten im Herzen vom Pembroke!
Das Pembroke Castle
Da ich bereits des Öfteren gehört habe, dass das Pembroke Castle so groß sein soll, habe ich mich dazu entschieden, erst das Castle anzuschauen und danach meine tägliche Strecke zu gehen. Das rate ich dir unbedingt!
Mir wurde von meinem freundlichen Busfahrer ans Herz gelegt, unbedingt an einer geführten Tour teilzunehmen, die übrigens alle kostenlos sind. Man zahlt lediglich den Eintritt in die Burg.
Alle Infos über das Pembroke Castle findest du auf dieser Webseite.
Kostenlose Führungen
Hiervon gibt es täglich zwei Reguläre über die Burg allgemein.
Die sogenannten Free Guided Tours finden aktuell um 11:00 und 13:00 Uhr statt und dauern jeweils um die zwei Stunden.
Die Führungen sind alle in gut verständlichem Englisch.
Ich hatte noch nie eine so gute Führung erleben dürfen; die Zeit verging wie im Flug! Die dort angestellte Führerin konnte so lebendig erzählen, dass selbst die teilnehmenden Kinder die ganze Zeit gespannt zugehört haben.
Allerdings gibt es noch verschiedene andere Führungen, wie z.B. eine Höhlenführung oder eine Führung nur über das damalige Burgleben.
Die weiteren Führungen erfährst du in der Regel nur von den Führern und stehen nicht auf der Webseite, da diese variieren.
Plane genug Zeit ein!
Tauche ein in das Mittelalterleben, erfahre mehr über Clankriege und deren drahtzieherischen Machenschaften. Lausche den Geschichten von berühmten Rittern und Earls oder spüre die Ehrfurcht beim Betreten der einstigen Kerker.
Es lohnt sich definitiv bei dem Besuch des Pembroke Castles mehrere Stunden einzuplanen. Das Castle ist wirklich riesig und nimmt auch noch nach der Führung einige Zeit in Anspruch, wenn du dir alles anschauen möchtest.
Es gibt zig Auf- und Abgänge, Durchgänge, Treppen und Aussichtspunkte.
Eventuell möchtest du ja noch an einer weiteren Führung teilnehmen?
Wenn du genug von Abenteuern hast, gibt es Bänke und ein Café um sich dort einfach auszuruhen und die Burg von allen Seiten auf sich wirken zu lassen.
Zurück zur Route
Für mich ging es nach circa vier Stunden weiter, da ich unbedingt noch die heutige Etappe schaffen wollte. Mein perfektionistisches Ich ließ es nicht zu, dass ich die Strecke von Angle nach Pembroke ausfallen lasse, obwohl ich zuvor gelesen hatte, dass die Umgebung eher industriell sein wird und landschaftlich unspektakulär.
In Nachhinein hat es mich etwas geärgert. Die Führung über die Höhlenmenschen wäre bestimmt spannender gewesen als die Wanderung.
Sonntag bedeutet bus – und taxifrei!
Zumal ich wirklich Schwierigkeiten hatte, überhaupt zu meinem geplanten Startpunkt nach Angle zu kommen. Es war Sonntag gegen 14 Uhr.
Busse konnte ich total vergessen, obwohl Pembroke so etwas wie die Hauptstadt in der Gegend war.
Ich genoss daher das schöne Wetter und erkundete die malerische Umgebung unweit vom Pembroke Castle. Die Burg ist umschlossen von einem großen Wassergraben. Das weitreichend umringende Gras verleiht den Anschein eines erholsamen Naturschutzgebietes.
Das anschließende Bestellen eines Taxis gestaltete sich schwieriger als gedacht. Es hat drei Versuche gebraucht, dass überhaupt jemand ans Telefon gegangen ist und ich war eigentlich schon kurz vor dem Aufgeben.
Allerdings war die Alternative auch nicht viel besser: Dürfte ich nochmal mit dem Ticket in das Castle für eine weitere Führung oder musste ich erneut zahlen?
Ansonsten sah eigentlich nur die Hauptstraße der Stadt interessant aus. Jedoch war da auch nicht wirklich etwas, was ich besichtigen konnte..
Nach einer angekündigten Wartezeit von fast 30 Minuten zahlte ich 20 GBP für die einfache Fahrt und ärgerte mich erneut über meinen Starrsinn.
Zum Glück war der Taxifahrer eine neue nette Bekanntschaft, der mir gleich anbot, mich irgendwo auf dem Heimweg nach Pembroke aufzugabeln, für den Fall, dass ich mich verlaufen sollte und es nicht vor Anbruch der Dunkelheit zurück schaffen sollte.
Er erklärte mir auch, dass ich Glück hätte, da die meisten Taxifahrer am Sonntag nicht einmal ans Telefon/Handy gehen würden. Sonntag sei hier deren freier Tag.
Die ganze Sache wäre definitiv günstiger und einfacher gewesen, wenn ich an einem Wochentag mit dem Bus hätte fahren können.
Daher: Falls du beschließen solltest, diese Route zu laufen, dann informiere dich lieber vorher, ob Busse zur richtigen Uhrzeit fahren.
Der Startpunkt war an sich schon fast das Spannendste an der ganzen Route.
Der Angle Beach mit seinem Fort im Meer. Danach folgte viel Industrielles. Allerdings gab es auch ein kleines süßes Örtchen, das mich verzauberte.
Manchmal sind es auch die kleinen Dinge, die einem nur dann auffallen, wenn man die Umgebung völlig entspannt in sich aufsaugt. Bei mir war es eine Sitzbank am Wegesrand in Blickrichtung zum Atlantik mit einer Widmung eines geliebten Menschen.
Ich bin gespannt, ob du dich für die Wanderung dieser Route entscheidest!
Ich persönlich war danach auf jeden Fall super entspannt und habe den Tag genau richtig ausklingen lassen.
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